
Christov Rolla
Christov Rolla kam in jungen Jahren (1977) im luzernischen Seetal zur Welt. Nach dem Primarlehrdiplom am Seminar Hitzkirch (das es nicht mehr gibt) und germanistischen Umwegen studierte Rolla Chorleitung und Schulmusik an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik Luzern (die es nicht mehr gibt), um hernach in die halbfreie Szene weiterzuschweifen, wo er heute noch ist. Er hat ausserdem den Führerschein, den Nothelfer und den Schlüssel zu einem Pfadfinderlokal, das es nicht mehr gibt.
Als Theatermusiker tingelt Rolla durch die Lande, schaut Menschen beim Spielen zu, denkt sich dazu Töne aus und spielt oftmals selber mit. So hat er bislang zu ungefähr einhundertundsieben Theaterproduktionen die Musik beigetragen. (Siehe links, Theatermusik/Chronik).
Als Chorleiter hat er ein paar feste Häfen, hört Menschen beim Singen zu, schreibt fleissig Chorsätze und kann gar nicht anders, als immerzu mitzusingen. So leitet er das A-capella-Ensemble Integral, den Johanneschor Kriens, den Männerchor Hitzkirch, dessen extrahiertes Oktett Cantus+ sowie die Brändi-Singers Horw.
Als freier Musikant schliesslich bildet Rolla gemeinsam mit dem Sänger Max Christian Graeff das Duo Canaille du jour, tritt gelegentlich unter eigenem Namen auf (etwa bei der monatlichen Luzerner Lesebühne The Beauties & das Biest) und macht manchmal sonst noch so Sachen.
Daneben schreibt er ab und an Texte (zuletzt fünfzehn Jahre lang für das Werklehrperiodikum Werkspuren und gelegentlich für 041 – Das Kulturmagazin) und geht einmal pro Monat ins Rathaus der Stadt Luzern, wo er seit 2017 für die Grünen im Stadtparlament und in der Kommission für Bildung, Kultur und Sport (hihi) sitzt.
NB. Aus inniger Nostalgie und überquellender Liebe möchte der Verfasser abschliessend erwähnen, dass er einstmals Mitglied folgender (mittlerweile leider verblichener) Bands war und im Herzen immer sein wird: Le grand fromage national de la France; Bonjour Madame Feldmusik; Die Morlocks.
Christov Rolla persönlich zu den Spielleuten und zu SOLD OUT
Liebe Spielleute, meine Grandes Dames (et Messieurs aussi bien grands) der Innerschweizer Theaterkultur! Hach, ich weiss noch, als ich zum ersten Mal mit euch auf der Bühne stehen durfte: Das war zu eurem achtzigsten Geburtstag, im Stück «Spelterini hebt ab». Ihr habt mir damals extra einen kleinen Balkon über der Saaltür gebaut, auf welchem meine beiden Mitmusikerinnen und ich, hoch über den Köpfen des Publikums, als eine Art Miniaturkurorchester stratosphärische Walzer und heissluftballonige Couplets zum Besten geben durften. Und da stand/sass ich dann jeden einzelnen Abend hochrot vor Stolz und Nervosität und überschiessender Freude! – Genauso fühle ich mich auch jetzt beim Gedanken, dass ich – exakt zehn Jahre später – wieder für eine Produktion von euch die Musik beitragen darf. Und obendrein auch noch mit den famosen Tausendsassas Dlaboha, Rothenbühler und Gisler! Das war mir schon lange ein innig gehegter Wunschtraum, und ich danke euch herzlich, liebe Spielleute, dass ihr mir das zum Geschenk macht! Und entsprechend würde ich mich eigentlich gerne mit fröhlichstmöglicher Feier- und Freudenmusik bei euch revanchieren … Aber natürlich hat mich der gute Herr Rothenbühler dann grad als erstes vom exaltierten Kurorchesterkapellmeister auf Wolke Sieben zum sinistren Kulturbeauftragten unter dem Flügel degradiert, der keine Kultur mehr zu verwalten hat – und dem in der Folge nur noch traurige Melodien in den Sinn kommen wollen … Aber hey: That’s the dark side of Theatermusik, und ich freue mich riesig darauf! (Und an der Bar gibt’s dann ganz bestimmt auch einmal ein fideles Ständchen für euch. Happy Birthday!)