Die Spielleute Luzern sind ein traditionsreicher Amateur-Theaterverein, der seit 1934 besteht und dessen Wurzeln bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Ihr Ziel ist es, das Publikum immer wieder aufs Neue mit anspruchsvollen Theaterproduktionen unter professioneller Leitung zu begeistern. Dabei setzen sie auf die Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Profis in den Bereichen Regie, Autorenarbeit, Musik, Choreografie, Kostüme, Bühnenbild und Lichttechnik.
Ihre Geschichte ist geprägt von stetiger Weiterentwicklung und Anpassung. So hat sich der Verein über die Jahre immer wieder neu erfunden und sein Angebot kontinuierlich erweitert. Ein einschneidendes Erlebnis war der Brand des ersten Theaterpavillons, doch das hielt die Spielleute Luzern nicht auf. Im Jahr 2008 entstand gemeinsam mit den Kolleg*innen des VorAlpentheaters der heutige, mittlerweile dritte Theaterpavillon, der seither mit Leben und Theater gefüllt wird.
Der Verein besteht heute aus vielen Menschen aller Altersgruppen und unterschiedlichster Herkunft. Besonders hervorzuheben sind die fünf Ensembles, darunter das Hauptensemble, das mit leidenschaftlichen Laiendarstellerinnen und professionellen Regisseurinnen zusammenarbeitet, sowie Nachwuchsensembles, die Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit bieten, erste Erfahrungen in der Theaterwelt zu sammeln.
Die Ursprünge der Spielleute Luzern gehen auf den Gründer Oskar Eberle (1902–1956) zurück. Dieser in Schwyz aufgewachsene und in den wilden Zwanzigerjahren in Deutschland ausgebildete Theaterwissenschaftler und Regisseur gründete die Luzerner Spielleute im Sommer 1934 mit dem Ziel, die „Alt-Luzerner Spielüberlieferung des weltlichen Volksspiels und des Volksbrauchs zu pflegen und zu fördern“. Eberle war fest entschlossen, dem Laientheater ein eigenes, schweizerisches Gepräge zu verleihen, und wollte anspruchsvolle Unterhaltung statt „schmalzige Rührstücke und abgedroschene Reißer“ auf die Bühne bringen. Er belebte altes Brauchtum wie den „Affenwagen“ zur Fasnachtszeit und das Sternsingen im Advent wieder. Unter seiner Leitung wurden sowohl religiöse Spiele als auch Lustspiele aufgeführt, oft mit engagiertem antifaschistischen Widerstand und „geistiger Landesverteidigung“ in den 1930er- und 1940er-Jahren.
Nach Eberles Demissionierung 1948 übernahmen neue Köpfe das Ruder und führten sein Werk fort. Über die Jahrzehnte hinweg haben die Spielleute Luzern ihren festen Platz in der Luzerner Kulturszene behauptet und viele talentierte Theaterbegeisterte hervorgebracht.
In ihrer langen Geschichte haben die Spielleute Luzern nicht nur selbst kontinuierlich spannende Produktionen auf die Bühne gebracht, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Entstehung und Entwicklung einer breiten, freien Theaterszene in Luzern geleistet. Sie sind ein wesentlicher Teil dieser freien Szene und haben durch ihr Engagement maßgeblich dazu beigetragen, die Theaterlandschaft in Luzern und darüber hinaus mitzugestalten und zu bereichern. Ein Besuch bei den Spielleuten Luzern ist daher immer eine besondere Erfahrung – ein Eintauchen in eine lebendige, traditionsreiche Theaterkultur, die auch nach 90 Jahren nichts von ihrer Begeisterung und Kreativität verloren hat.
Vorstand
Qurt Schöpfer
Co-Präsident
Bea Kane
Co-Präsidentin
Delegierte Kinderclub
Fiona Wobmann
Aktuarin
Christoph Brun
Delegierter Sternsingen
Bruno Gisler
Lichtdesign/Technik
Norbert Metzler
Künstlerische Leitung Spielleute, Delegierter Bewegschaft
Alex Lötscher
Finanzen
Yvonne Achermann
Delegierte Stachelbeere
Organigramm
Die Luzerner Spielleute haben verschiedene Interessengruppen. Die Vertretungen der Interessengruppen treffen sich zweimal jährlich zu einem Austausch. Das Organigramm zeigt die aktuelle Übersicht der Leitenden
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